Wordpress Backups erstellen und wiederherstellen

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Enrico Bachmann
Aktualisiert: 17. Juni 2019
Inhaltsverzeichnis
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    Backups sind ein Thema, woran man oft erst denkt wenn es zu spät ist. Bei dynamischen Seiten sind Backups lebensnotwendig und selbst bei statischen Seiten solltest du immerhin ein Backup mal gemacht haben. Alles was du dazu wissen musst zeige ich dir jetzt.
    Wordpress-Backup

    Warum Backups wichtig sind

    Jeder der eine eigene Website betreibt oder aufgebaut hat, weiß wie viel Arbeit dahinterstecken kann. Immer wieder können Probleme auftreten, sei es um Beispiel eine Unerreichbarkeit der Website, eine Änderung die das gesamte Layout der Seite zerstört oder andere Fehler, die auf den ersten Blick nicht einzuordnen sind. Gründe dafür können Updates eines Plugins, des Themes oder der WordPress Version sein.

    Manchmal kommt es nach solchen Updates zu Kompatibilitätsproblemen und Teile deiner Website können nicht mehr wie vorher angezeigt werden. Eine solche Situation ist sehr ärgerlich, denn sie kostet dich sowohl Zeit als auch Geld, falls du mit deiner Website Gewinne erzielen möchtest. Selbst wenn deine Seite einfach ein Hobbyprojekt ist, möchtest du wahrscheinlich, dass sie im Internet zu finden ist und weiterhin für Interessenten sichtbar ist.  

    Für solche Fälle ist es extrem wichtig ein vollständiges Backup parat zu haben, um die Website wieder in einen funktionierenden Zustand versetzen zu können. Ohne ein solches Backup bist du nämlich gezwungen den Fehler selbst zu beheben oder rückgängig zu machen und das ist meist mit viel Zeitaufwand verbunden.

    Die gute Nachricht ist, dass es überhaupt nicht schwer ist ein regelmäßiges Backup deiner Seite einzurichten, sodass du für den Problemfall vorbereitet bist. Im Folgenden werden die benötigten Schritte, die für ein erfolgreiches Backup notwendig sind, genauer beleuchtet, sodass du deine eigene Website sichern kannst und eine Sorge weniger hast.

    Wann sollte ich ein Backup erstellen?

    Zuerst gibt es einige wichtige Regeln, die bei Backups zu beachten sind. Damit die Sicherung deiner Website immer auf einem relativ aktuellen Stand ist, ist es wichtig eine gewisse Regelmäßigkeit bei Backups zu haben. Ein Backup, welches den Stand der Website vor 6 Monaten widerspiegelt, wird dir meist nicht viel nützen, da alle Änderungen und Neuerungen, die du in dieser Zeit vorgenommen hast verloren gehen.

    Andererseits musst du auch nicht nach jeder kleinen Änderung ein neues Backup erstellen. Das kostet dich im Endeffekt mehr Zeit und verschwendet nur Speicherplatz. Es gibt jedoch Zeitpunkte, die sich besonders eignen um vorher den Stand deiner Website zu sichern. Dies sind zum Beispiel Updates der WordPress Version, oder Updates der von dir benutzten Plugins und Themes.

    Auch wenn du dein Theme änderst, neue Plugins installierst oder generell größere Umstrukturierungen an deiner Seite vornimmst, empfiehlt sich ein vorheriges Backup. Wie bereits erwähnt kann es bei solchen Änderungen immer zu unvorhersehbaren Problemen kommen, die manchmal auch nicht sofort identifizierbar sind. Mit einem Backup kann dann einfach der letzte funktionierende Stand der Seite wiederhergestellt werden und nichts geht verloren.

    Was muss ich beim Backup unbedingt sichern?

    Dateien

    Die Frage was bei einem Backup eigentlich gespeichert werden muss, lässt sich leicht beantworten. Deine Seite besteht aus zwei wichtigen Komponenten, nämlich der Datenbank und den Dateien. Die Datenbank ist das Herzstück deiner Website und enthält sowohl alle Seiten, Einträge, Posts, etc., als auch Kommentare, Links, Datumsangaben und Informationen zu deinen Besuchern.

    Veränderungen in der Datenbank können gravierende Folgen haben, die manchmal nicht ohne weiteres wieder reparierbar sind. Vor jeder Änderung die du hier vornimmst solltest du also immer eine Sicherungskopie anlegen.

    Der zweite Teil der Website sind die Dateien. Diese Dateien bestehen aus Bildern, Videos, deinen Plugins und dem Theme der Website. Sie sind essentiell dafür, dass deine Website wie gewünscht dargestellt wird und, dass alle Funktionen und Widgets der Website ihre Arbeit leisten.

    Die Datenbank und die Dateien sind gleichermaßen wichtig und können ohne einander nicht funktionieren. Deshalb muss beim Backup darauf geachtet werden, dass beide Komponenten in der Sicherung enthalten sind. Dein Backup wäre ansonsten nutzlos, da du nur einen Teil deiner Website gespeichert hättest.

    Welche Möglichkeiten für Backups gibt es

    Wenn du nun also eine Sicherungskopie anlegen willst gibt es zwei Möglichkeiten dies zu tun. Entweder du tätigst ein manuelles Backup oder du installierst ein Plugin welches das für dich automatisch macht. Die Vorteile eines automatischen Services sind, dass alles automatisiert abläuft und du dich völlig auf andere Dinge konzentrieren kannst. Beim manuellen Backup musst du jedes mal selbst aktiv werden und immer im Blick behalten wann das nächste Backup gemacht werden muss.

    verschiedene Backups

    MANUELLES BACKUP

    WordPress Manuelles Backup

    Ein manuelles Backup zu erstellen ist im Grunde relativ simpel. Zuerst müssen die Dateien von deinem FTP-Server exportiert werden. Dazu wird am besten ein FTP-Client genutzt wie zum Beispiel Filezilla. Dein Hosting-Provider kann dir die Nutzerdaten für deinen FTP-Server bereitstellen, sodass du dich nur einloggen musst und anschließend deine WordPress Installation herunterladen kannst.

    Danach musst du noch deine Datenbank exportieren. Bei deinem Hosting-Provider kannst du dich in phpmyAdmin einloggen und findest dort den Button „Exportieren“. Wenn du auf diesen Button klickst musst du noch das Format „SQL“ auswählen und danach kannst du deine Datenbank-Datei herunterladen.

    Du solltest darauf achten deine Backup-Dateien auf mehreren verschiedenen Speichermedien abzulegen, sodass du immer eine zweite Kopie hast, falls eine Kopie verloren geht. Die Server deines Cloudstorage Providers könnten eventuell abstürzen oder deine Festplatte könnte beschädigt werden oder verloren gehen. Deshalb sollte ein Backup immer an verschiedenen Orten abgelegt sein.

    Um ein Backup nun einzuspielen, musst du einfach beide deiner gesicherten Dateien wieder an der gleichen Stelle importieren. Der Prozess muss also nur wieder rückwärts durchgeführt werden.

    Wie bereits erwähnt kann dieser Ablauf auch automatisch erledigt werden. Im Folgenden werden drei verschiedene Plugins, die eine solche Funktion anbieten, genauer beleuchtet.

    AUTOMATISCHES BACKUP

    WordPress Automatisches Backup

    Das Plugin ManageWP bietet Nutzern ein zentrales Dashboard von dem Websites verwaltet werden können. Von diesem Dashboard können sowohl Plugins, Themes und Updates verwaltet werden als auch Kommentare und Google Analytics Daten. Auch ein Backup Service ist in der kostenlosen Variante mit inbegriffen, allerdings ist die Häufigkeit auf einmal pro Monat begrenzt.

    Dieser Service ist also eher bei kleinen Websites empfehlenswert, die keine häufigen Änderungen erfahren. In diesem Fall ist ein Backup einmal pro Monat durchaus ausreichend und mit dem Plugin auch sehr komfortable und simpel. Website mit einem größeren Publikum, die mit Werbeeinnahmen Umsatz machen sollen, müssen jedoch meistens recht häufig angepasst und optimiert werden.

    Ein Backup nur einmal pro Monat ist in einem solchen Fall, eher nicht empfehlenswert. Die Premium Variante des Plugins bietet ab 2$ pro Monat regelmäßige Backups in beliebigen Intervallen an, die auch auf Anfrage erstellt werden können.

    ServMask

    Backup ServMask

    ServMask ist ein All-In-One Website Migration Service. Das bedeutet, das mit diesem Service eine komplette Website exportiert und auf einen anderen Server umgezogen werden kann. Dies ist sehr praktisch, wenn du zum Beispiel den Hosting Provider wechseln möchtest. Der Vorteil von ServMask ist, dass bei jedem Export einer Website ein Backup angelegt wird.

    Diese Backups werden chronologisch gespeichert und eine Sicherungskopie wird bei ServMask angelegt.Mit diesem Service kannst du dich also voll und ganz auf die Erstellung von Websites konzentrieren, zum Beispiel in einer lokalen Testumgebung auf dem eigenen Computer, und kannst dann den Prozess, die Website online zu stellen, mit wenigen Klicks gestalten.

    Die kostenlose Variante hat allerdings ein Importlimit von 512 MB was bedeutet, dass die Größe deines Backups dieses Limit nicht überschreiten darf. Daher ist auch hier die kostenlose Variante eher für kleinere Websites gedacht.

    Mit der kostenpflichtigen Version kann unter vielen verschiedenen Exportmöglichkeiten, wie zum Beispiel Dropbox oder Google Drive gewählt werden. Der Kostenpunkt für eine Lifetime Lizenz hängt dann von der gewählten Exportoption ab. Das Limit von 512 MB wird dann entfernt und auf 5 TB erhöht was reichlich Platz auch für sehr große Websites bietet.

    MalCare

    Backup MalCare

    MalCare ist ein kostenpflichtiger Service, welcher einige zusätzliche Sicherheitsoptionen bietet. Neben täglichen, automatisierten Backups werden alle Daten auf Malware gescannt. Somit soll die Website vor Schaden durch bösartige Dateien bewahrt werden, die zum Beispiel durch Hackerangriffe oder eigene Unvorsichtigkeit auf die Website gelangen können.

    Wenn derartige Malware entdeckt wird, kannst du sie mit einem Klick einfach entfernen. Des weiteren werden alle Backups 90 Tage lang auf den MalCare Servern gespeichert, sodass du auch auf frühere Versionen deiner Website zurückkehren kannst. Mit dieser Lösung bist du auf jeden Fall auf der sicheren Seite und musst dir keine Gedanken um die Sicherheit deiner Seite machen.

    Die Kosten sind allerdings höher als bei anderen Services und fangen bei 12,40 € pro Monat an. Bei diesem Preis kannst du eine Website mit MalCare verwalten und wenn du das Limit bis auf 5 Websites erhöhen möchtest kostet das 29,90 € pro Monat.

    Wichtigkeit von Backups

    Cloudwolke

    Um ein Backup zu erstellen hast du also verschiedene Möglichkeiten, die alle ihre eigenen Vorteile haben. Die Wahl der richtigen Variante hängt also von deinen persönlichen Bedürfnissen ab. Wenn deine Website ein Projekt ist, an dem du nur unregelmäßig arbeitest und etwas veränderst, dann sind manuelle Backups oder eine der kostenlosen Plugins die richtige Wahl.

    Solange die genannten Regeln bei der Erstellung des Backups befolgt werden ist dieser Weg meist völlig ausreichend. Die kostenpflichtigen Varianten sind besonders hilfreich wenn man bei diesem Prozess Zeit sparen möchte und eventuell auch mehrere Websites verwalten muss. Gerade wenn Seiten konstant weiterentwickelt werden, sind die häufigen Backups unumgänglich, um eventuelle Verluste zu vermeiden.

    Auch der Sicherheitsaspekt spielt gerade bei Seiten, die viele Nutzer und Besucher haben, eine zentrale Rolle und sollte nicht ignoriert werden. Wenn du mit Internetseiten dein Geld verdienst, kann es sich also durchaus lohnen in einen solchen Service zu investieren, da die korrekte Sicherung deiner Seiten ansonsten meist zu viel Zeit beansprucht.

    Mein Fazit

    Abschließend kann also gesagt werden, dass für jeden eine passende Lösung bereitsteht, um die eigene Website zu sichern. Auch wenn es anfangs kompliziert wirken kann, so ist ein Backup im Grunde eine schnell erledigte und unkomplizierte Sache. Am Wichtigsten ist es, die Wichtigkeit von Backups nicht zu unterschätzen, denn im Ernstfall kann der Schaden sonst sehr groß sein.